Strategieerfolg und taktischer Erfolg – Hannibals Lektion

Dieser Beitrag wurde am 20.5. 2015 im IMN Blog veröffentlicht.

Lesezeit ca 4. Minuten

Social Media Strategie am Beispiel eines der berühmtesten Feldherrn der Antike erklärt? Hannibal ist der Feldherr aus Karthago, der in der Antike mit Elefanten über die Alpen zog um Rom zu besiegen. Keine Sorge – ein Elefant wird Ihnen nicht aufgebunden. Sie lernen statt dessen eine für den Erfolg in Social Media unverzichtbare Perspektive kennen.

Der 2. punische Krieg in Kurzform

Der 2. punische Krieg dauerte – für alle die sich spontan nicht mehr daran erinnern können – von 218 v. Chr. bis 201 v. Chr, ist also schon einige Zeit her. Für die jüngeren unter uns – er war noch lange vor Internet, MTV und Telefon.

Hannibal hat in diesem Krieg von Karthago gegen Rom jahrelang Schlacht für Schlacht für Karthago gewonnen obwohl er immer in einer unterlegenen Position war. Letztlich hat er nur eine Schlacht verloren, Karthago war danach allerdings am Ende, Hannibal ebenso.

Erkenntnisse für die Social Media Strategie

Strategischen Erfolg und taktischen Erfolge unterscheiden

Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen taktischem und strategischem Erfolgen wie das Beispiel unseres punischen Freunds plastisch zeigt.

  • Hannibal hat von vielen Schlachten nur eine verloren. Diese eine war für Karthago allerdings final.
  • Rom hat alle Schlachten bis auf eine verloren. Das hat Rom völlig ausgereicht um diesen Wettbewerb final zu beenden.

Was bedeutet das für unsere Social Media Strategie?

Es genügt nicht Social Media erfolgreich zu nutzen. Es muss Erfolg auf der richtigen Ebene sein. Taktische Erfolge sind schön, können aber genauso in einer endgültigen Niederlage enden wie ständige taktische Niederlagen einen finalen Sieg nicht ausschliessen. Die Beispiele dafür ziehen sich seit gut 2 Jahrtausenden ständig wiederholend durch unserer Geschichte.

Quintessenz für Social Media

  • Solange man die strategischen Assets erkennt und in der Hand hat, behält man den Schlüssel zum Erfolg in der Hand, auch wenn man im Wettbewerb Niederlage nach Niederlage einstreichen sollte.
  • Wenn man die strategischen Assets nicht in der Hand hat oder sie nicht gewinnt, helfen taktischen Erfolge am Ende nicht die Niederlage zu vermeiden.
  • Fokussieren Sie sich – und Ihre Social Media Strategie – auf strategische Erfolge.

Wir sollten also – möglichst bevor wir uns in Social Media in den Wettbewerb begeben – die strategischen Assets von Social Media kennen und unsere Aktivitäten darauf ausrichten diese Assets zu gewinnen und zu sichern.

Strategische Assets erkennen und sichern

Unsere strategischen Assets finden wir relativ einfach. Erfolg in Social Media bedeutet für Unternehmen den Markt mit Hilfe von Social Media zum eigenen Vorteil verändern zu können.
Die strategischen Assets sind die Aktivposten in Social Media, die diesen Erfolg sichern. Ihre strategischen Assets in Social Media sind also alle Faktoren, die es Ihrem Unternehmen ermöglichen den Markt zum eigenen Vorteil beeinflussen und verändern zu können.

Selbsttest 1

Als kleine Orientierungshilfe zwei kurze Quizfragen:

  • Ist Ihr Unternehmen in Social Media aktiv?
  • Wenn ja, was sind die strategischen Assets mit denen Ihr Unternehmen den Markt beeinflussen kann?

Glauben Sie auch, das Frage 2 in (zu) vielen Unternehmen nicht ganz so eindeutig beantwortet werden kann, wie Frage 1? Könnten Sie Ihre eigene Antwort auf Frage 2 ohne zu zögern ganz sicher geben?

Wann ist ein Social Media Asset wirklich strategisch – und wann sieht es nur so aus?

Die Frage beantworten wir am Beispiel der Reichweite in Social Media. Übertragen Sie die Unterscheidung auf andere Strategiebestandteile.

Die Nutzung von Social Media erfordert (fast) immer eine eigene Reichweite in Social Media. Ohne diese Voraussetzung ist das ganze Leistungspotenzial von Social Media nicht zu nutzen. Das bedeutet nicht, das Reichweite an sich schon ein strategisches Asset ist, auch wenn sie unverzichtbar ist.

Social Media Reichweite, die es ermöglicht den Markt zu beeinflussen ist ein strategisches Asset.
Reichweite, die diese Wirkung nicht ermöglicht ist bestenfalls ein Schritt in die Richtung eines strategischen Assets – oder sieht eben nur so aus.
Das bedeutet nicht das die eigene Reichweite faktisch den ganzen Markt abdecken muss. Es ist die Wirkung auf die es ankommt.

Wenn wir eine geringe eigene Reichweite haben, die aber durch die Aktivität der mit uns vernetzten Social Media User den Markt umfassend erreicht und bewegt, habe wir in unserer Reichweite ein strategisches Asset.
Wenn wir eine enorme numerische Reichweite haben, die wir aber nicht nutzen / bewegen / motivieren können, verfügen wir mit dieser Reichweite über kein strategisches Asset, bestenfalls über eine Vorstufe davon.

Selbsttest 2

Prüfen Sie für sich selbst, welche Bestandteile Ihrer Social Media Strategie, Ihrer Social Media Infrastruktur und Kommunikation wirklich strategische Assets sind.

Empfehlungen aus Hannibals Lektion

  • Erkennen Sie die strategischen Assets für Ihren Wettbewerb in Social Media.
  • Sichern Sie sich diese strategischen Assets.
  • Fokussieren Sie sich auf strategische Erfolge.
  • Orientieren Sie Ihre Social Media Aktivitäten am strategischen Erfolg. Führen Sie keine Kampagnen (Schlachten), gewinnen Sie den Wettbewerb (Krieg).

Und vor allem – lassen Sie sich keinen Elefanten aufbinden. Lernen Sie zwischen strategisch und taktisch zu unterscheiden und danach zu handeln. Dann sind Sie nur sehr schwer zu schlagen.

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